Menschenrechte in der Lieferkette

Unsere Verantwortung

Täglich arbeiten viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt an der Herstellung von Lebensmitteln und Waren, die in unseren Regalen verkauft werden. Die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Vorprodukte und die anfallenden Produktions- und Transportprozesse haben ökologische und soziale Auswirkungen. Neben den Staaten tragen auch wir als Unternehmen eine Verantwortung, in unseren globalen Lieferketten auf die unbedingte Einhaltung von Menschenrechten einzuwirken und diese in unseren unmittelbaren Geschäftsbeziehungen sicherzustellen.

Global Compact

Menschenrechte

Gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern treten wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette für die Achtung der Menschenrechte ein. Es ist unsere unternehmerische Verantwortung, Grundrechte zu respektieren und zu schützen. Dafür orientieren wir uns an den Grundsätzen international gültiger Rahmenwerke wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, der UN-Kinderrechtskonvention, den UN Guiding Principles on Business and Human Rights und den ILO-Kernarbeitsnormen. Wir glauben daran, dass ein faires Miteinander die Grundlage unseres unternehmerischen Erfolgs ist. Bei uns ist die Verantwortung für Mensch und Gesellschaft deshalb fester Bestandteil unserer Unternehmensgrundsätze. Durch unser Engagement wirken wir zudem auf die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen in den Produktionsländern ein, was wir unter anderem durch den Beitritt zum UN Global Compact im April 2020 bestärkt haben.

Hier mehr zum UN Global Compact erfahren!


Förderung von Vereinigungsfreiheit in Lieferketten

Mit dem Thema Förderung von Vereinigungsfreiheit in der Lieferkette tragen wir zu dem strategischen Fokusthema „Fair handeln“ bei. Fair handeln bedeutet u. a., für die Menschen in unseren Lieferketten, faire Arbeits- und Sozialstandards sicherzustellen. Dazu gehört auch der Schutz vor Diskriminierung und Verfolgung. Wir haben uns verpflichtet, einen Aktionsplan zur Förderung der Vereinigungsfreiheit in unseren Lieferketten mit zeitgebunden Zielen zu veröffentlichen. 
Mehr Infos finden Sie HIER. 

Menschenrechte in der Lieferkette

Für Lidl ist nachhaltiges Handeln eines der zentralen strategischen Ziele für eine erfolgreiche Zukunft. Wir übernehmen Verantwortung überall dort, wo unser Handeln als Lidl Auswirkungen auf Menschen und Umwelt hat. Verantwortlich zu handeln ist unser Weg und unser Qualitätsversprechen, das wir jeden Tag aufs Neue erfüllen, um damit unser Unternehmen für die Zukunft sicher aufzustellen.
Unternehmen kommt eine zentrale Rolle beim Schutz der Menschenrechte zu.  Für sie gilt, Menschenrechte unabhängig vom staatlichen Rahmen entlang ihrer Geschäftsaktivitäten zu respektieren und Systeme zu etablieren, die auf deren Einhaltung hinwirken.  Bei Lidl sorgen wir mit Nachdruck dafür, unsere menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette einzuhalten. Denn wir wissen: Wir sind mitverantwortlich,  arbeitsrechtliche Standards und menschenwürdige Bedingungen sicherzustellen.

Mehr zu Lidls Engagement für den Schutz und die Förderung von Menschenrechten in unserer Einkaufspolitik Menschenrechte und im Fortschrittsbericht 2023. 

Geschlechtergerechtigkeit

Geschlechtergerechtigkeit in der Lieferkette

Die Menschenrechte zu respektieren bedeutet auch, für die Menschen in unseren Lieferketten gerechte Erwerbschancen sicherzustellen. Weltweit erfahren Frauen und Mädchen sowie Menschen nichtbinärer Geschlechtsidentitäten oder nicht-heterosexueller Orientierung am Arbeitsplatz Auswirkungen auf ihre Menschenrechte, auch in vorgelagerten Wertschöpfungsstufen der Lieferketten von Nahrungsmitteln oder Textilien.] Das Thema Gleichberechtigung bildet daher einen Schwerpunkt unserer Menschenrechts-Strategie im Einkauf.

Das bedeutet insbesondere, Frauen in unseren Lieferketten einen gleichberechtigten Zugang zu Arbeit und eine faire Bezahlung zu ermöglichen sowie sie vor Diskriminierung und Gewalt zu schützen.

Mehr zu unserem Engagement in unserer Einkaufspolitik Geschlechtergerechtigkeit und unserem aktuellen Aktionsplan

Förderung von Kleinbauern in unseren Lieferketten

Mit dem Thema Förderung von Kleinbauern in der Lieferkette tragen wir zu dem strategischen Fokusthema „Fair handeln“ bei. Fair handeln bedeutet u. a., für die Menschen in unseren Lieferketten, faire Arbeits- und Sozialstandards sowie eine faire Bezahlung sicherzustellen. Wir haben uns verpflichtet, einen Aktionsplan zur Förderung von Kleinbauern in unseren Lieferketten mit zeitgebunden Zielen zu veröffentlichen. 
Alle Infos finden Sie hier! 

Kinderarbeit

Vermeidung von Kinderarbeit

Vor allem in Bezugsländern des Mittleren Ostens, Südamerikas, Asiens oder Afrikas besteht das Risiko unzureichender Arbeitsbedingungen wie etwa Zwangs- oder Kinderarbeit. Bei unserer Analyse hat sich gezeigt, dass die größten Risiken in den Bereichen Obst und Gemüse, Kaffee, Tee, Kakao und Textilien bestehen.

Als führendes Handelsunternehmen sehen wir uns in der Verantwortung, die Menschenrechte zu achten, die Umwelt zu schützen und möglichen Gefahren vorzubeugen. Gemeinsam mit unseren Lieferanten wollen wir deshalb sicherstellen, dass Arbeitnehmer- und Menschenrechte entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette konsequent geachtet und eingehalten werden – das ist für uns Grundvoraussetzung für jede Zusammenarbeit.

Um das zu unterstreichen, haben wir Anfang 2020 ein aktualisiertes und erweitertes Positionspapier „Unternehmerische Sorgfaltspflicht für Menschenrechte und Umweltschutz beim Einkauf von Handelsware“ veröffentlicht.

Menschenrechte in Gefahr

Warum sind Menschenrechte in Gefahr?

Menschenrechtsverletzungen entstehen meist aufgrund politischer, sozialer und wirtschaftlicher Gegebenheiten. So treten die schlimmsten Verstöße, einschließlich Zwangs- und Kinderarbeit, häufig dann auf, wenn Regierungen die Arbeitnehmerrechte nicht ausreichend schützen und Gewerkschaften in ihren Aktivitäten beschränkt werden. Wenn Verstöße festgestellt werden, erfolgt ihre Behebung meist nur unzureichend.
Menschenrechtsverletzungen sind daher oftmals die strukturelle Folge politischer, wirtschaftlicher oder sozialer Gegebenheiten. So können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer trotz politischer Rahmenbedingungen in ihren Menschenrechten verletzt werden, etwa wenn gesetzliche Mindestlöhne nicht ausreichen, um die grundlegende Bedürfnisse zu erfüllen (politische Faktoren). Außerdem sind Menschen oftmals von wirtschaftlichen Bedingungen abhängig, die sie selbst nicht beeinflussen können, wie beispielsweise von schwankenden Weltmarktpreisen bei Rohstoffen (wirtschaftliche Faktoren).

Gleichzeitig führen auch soziale Aspekte zu Verstößen, zum Beispiel wenn ungleiche Geschlechternormen Frauen daran hindern, einer menschenwürdigen Arbeit nachzugehen (soziale Faktoren). Jene systemischen Gegebenheiten betreffen oftmals ganze Sektoren, so beispielsweise die Landwirtschaft oder die Textilindustrie. Diese Bedingungen führen dazu, dass mögliche Verstöße gegen Menschenrechte nicht vollständig ausgeschlossen werden können – und machen ein gemeinsames Vorgehen von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft umso notwendiger. Eine wirksame Zusammenarbeit aller Akteure kann zum Schutz der Menschenrechte entscheidend beitragen.

Beschwerdemechanismen

Der Zugang zu einem effektiven Beschwerdemechanismus auch für Arbeitnehmer in globalen Lieferketten ist ein essenzieller Bestandteil der unternehmerischen Sorgfaltspflicht, um menschenrechtliche Risiken und Rechteverletzungen aufzudecken. Dies stellt allerdings in der Praxis oftmals eine Herausforderung in der tieferen Lieferkette dar, da Arbeitnehmer in verschiedensten Kontexten -bspw. Sprachkenntnisse, Zugang zu Informationstechnologie, kulturelle Besonderheiten- Zugang zu Beschwerdemechanismen erhalten sollen. 

Lidl hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, Beschwerdemechanismen in verschiedenen Lieferketten zu pilotieren, um skalierbare und effektive Ansätze zu identifizieren. In diesem ersten Schritt haben wir damit begonnen, Beschwerdemechanismen in drei Risikolieferketten zu pilotieren.

Beeren aus Spanien
Im Rahmen dieses Pilotprojektes haben wir mit unserem Partner Elevate einen neuen, effektiven Beschwerdemechanismus Arbeiterinnen und Arbeiter im Beerensektor in Huelva, Spanien, aufgebaut. Der Beschwerdemechanismus wird im Rahmen der Erntesaison 2021/2022 bei ausgewählten Erzeugern pilotiert. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, bestehende Zugangshürden für Arbeitnehmer zu adressieren. Der Beschwerdemechanismus verfügt über mehrere Beschwerdekanäle, einschließlich einer durch geschultes Personal besetzten Hotline, sowie der Möglichkeit, Beschwerden via Whatsapp einzureichen. Beschwerden werden in jeder Sprache akzeptiert. Der mündliche Austausch mit den Hotline-Mitarbeitern ist auf Spanisch, Arabisch und Englisch möglich. Zusätzlich werden Arbeiter in der Nutzung des Mechanismus geschult. Um insbesondere der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Mehrzahl der Arbeitenden vor Ort Frauen aus Nordafrika und Osteuropa sind, sind alle Hotline-Angestellten Frauen. Wir werden den Piloten nach Ende der Erntesaison evaluieren und über Ergebnisse und nächste Schritte berichten.

Palmöl
Wir arbeiten zusammen mit unseren Lieferanten Griesson – de Beukelaer und Cargill, um einen effektiven Beschwerdemechanismus im Palmölsektor zu pilotieren. Im Rahmen des Piloten werden wir mit ausgewählten Palmöllieferanten und deren Palmölplantagen arbeiten, um zu evaluieren, ob sich der Beschwerdemechanismus für einen weiteren Rollout in andere Regionen bzw. in Bezug auf andere Produktgruppen eignet. Der Pilot befindet sich gerade in der Aufbauphase und läuft voraussichtlich bis Ende 2022.

Kokosnussmilch aus Vietnam
In Vietnam pilotieren wir einen weiteren Beschwerdemechanismus, der durch den Dienstleister Ulula in Kooperation mit amfori bereitgestellt wird. Hierbei handelt es sich um einen Mechanismus, der sowohl im Non-Food als auch im Food-Bereich getestet wird. Lidl beteiligt sich mit Produktionsstätten im Bereich Textil und Kokosnussmilch an dem Projekt. Im Rahmen des Piloten stehen Arbeiterinnen und Arbeitern ebenfalls verschiedene Beschwerdekanäle bereit. Da oftmals mehrere Auftraggeber in einer Produktionsstätte aktiv sind, werden Beschwerden unter Einbindung eines beauftragten Dritten einheitlich untersucht und Abhilfemaßnahmen entwickelt. Der Pilot läuft noch bis Mitte 2022 und wird darauffolgend durch amfori und seine Mitglieder evaluiert, um eine weitere Skalierung zu prüfen.

Transparenz in der Lieferkette

Bei Lidl beziehen wir unsere Waren von Lieferanten aus der ganzen Welt. In unserem Eigenmarkensortiment können wir gemeinsam mit den Herstellern auf direktem Wege auf eine verantwortungsvollere Produktionsweise hinwirken. Um zu wissen, wo und auf welche Weise unsere Produkte hergestellt werden, ist es wichtig, unsere Geschäftspartner genau zu kennen. Und auch unsere Kunden wünschen sich zunehmend eine Auskunft über den Ursprung und die Herstellungsweise unserer Produkte.
Deshalb legen wir besonders hier einen Fokus auf die Umsetzung anerkannter Mindeststandards. So lässt Lidl alle Produktionsstätten seiner Non-Food-Eigenmarkenprodukte regelmäßig durch unabhängige und lokale Experten nach dem anerkannten BSCI- oder SA-8000–Standard prüfen und geht etwaigem Verbesserungsbedarf systematisch nach.

Wir vertrauen auf zertifizierte Qualität

verkaufte FAIRTRADE-zertifizierte Produkte pro Jahr

% von unserem Obst & Gemüse aus Österreich sind AMA-zertifiziert

FAIRTRADE-zertifizierte Produkte im dauerhaften Sortiment

Bananen Ernte

"Living Wage": Lidl Österreich setzt auf fairste Bananen

Bananensortiment ist nun noch fairer: Gemeinsam mit den Produzenten, Lieferanten und Partnern FLOCERT und IDH wurde im Rahmen des Lidl Projekts „Living Wage“ ein wegweisendes System entwickelt, um sicherzustellen, dass der erforderliche Preisaufschlag für die Schließung der Lidl-anteiligen Lohnlücke hin zum existenzsichernden Lohn genau ermittelt und den Plantagen von Lidl und seinen Geschäftspartnern gezahlt wird.

Cotton made in Africa

Lidl ist Partner der Initiative "Cotton made in Africa"

Seit Februar 2020 ist Lidl Partner der „Cotton made in Africa“-Initiative für nachhaltige Baumwolle aus Afrika. Die Initiative schult Kleinbäuerinnen und -bauern im effizienteren und umweltschonenderen Baumwollanbau. So sollen die Lebensbedingungen der Bauern dauerhaft verbessert und die Umwelt geschützt werden. Lidl setzt sich damit bereits am Anfang seiner textilen Lieferkette aktiv für einen sozial und ökologisch nachhaltigen Baumwollanbau in Afrika ein und zeigt damit, dass Landwirtschaft, soziale Verantwortung und Umweltschutz bei Rohstoffen Hand in Hand gehen können.

Zusammenarbeit mit Siegelorganisationen

Als Einzelhandelsunternehmen stehen wir oft am Ende komplexer Lieferketten. Soziale und ökologische Defizite entstehen allerdings häufig an deren Anfang. International tätige Organisationen wie Fairtrade haben Standards definiert, denen wir uns anschließen. Durch die Zusammenarbeit mit Siegelorganisationen tragen wir dazu bei, Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette zu verbessern - diese sind unten stehend aufgelistet. Darüber hinaus haben wir noch folgende, weitere Partner-Siegelorganisationen: Rainforest Alliance, UTZ, FSC, GLOBAL.G.A.P, GLOBAL.G.A.P GRASP.

Transparenz in der Lieferkette

Bei Lidl beziehen wir unsere Waren von Lieferanten aus der ganzen Welt. In unserem Eigenmarkensortiment können wir gemeinsam mit den Herstellern auf direktem Wege auf eine verantwortungsvollere Produktionsweise hinwirken. Um zu wissen, wo und auf welche Weise unsere Produkte hergestellt werden, ist es wichtig, unsere Geschäftspartner genau zu kennen. Und auch unsere Kunden wünschen sich zunehmend eine Auskunft über den Ursprung und die Herstellungsweise unserer Produkte.
Deshalb legen wir besonders hier einen Fokus auf die Umsetzung anerkannter Mindeststandards. So lässt Lidl alle Produktionsstätten seiner Non-Food-Eigenmarkenprodukte regelmäßig durch unabhängige und lokale Experten nach dem anerkannten BSCI- oder SA-8000–Standard prüfen und geht etwaigem Verbesserungsbedarf systematisch nach.